Mithilfe eines Stipendiums der GVL konnte ich mit einer Kurz-Doku an den Start gehen. Im Laufe der Jahre sind mir besonders viele unschöne Fälle im Zusammenhang mit Werbecastings aufgefallen. Der Job ist sicher groß, die Bezahlung gut und das Publikum riesig, aber was muss man alles ertragen, um überhaupt einen solchen Job an Land zu ziehen!? Lächerlich unprofessionelle E-Mails, allgemein überschaubare Kommunikation, der Schauspieler tappt im Dunkeln, seltsame Verträge, hohe Abgaben und ein Vorgehen bei den Live- und E-Castings, die ihresgleichen suchen. Von ominösen Videos, in denen Werberegisseure/innen den gesamten Werbespot vor ihrer Webcam vormachen und die Schauspieler dazu animieren, genau dasselbe in ihren E-Castings nachzumachen, bis hin zu Werbecastern, Besetzern, Agents und wie sie sich noch nennen mögen, die einem beim Live-Casting nach dem Hallo sagen "Du tust jetzt so, als wäre hier eine Couch. Dafür haben wir einen Stuhl. Und dann setzt du dich auf die Couch neben deine Freundin, die nicht da ist und dann schaut ihr einen Film, den du traurig findest und dann fängst du an zu weinen."

Ihr merkt ganz schnell, dass die Erfahrungen und Geschichten, die ich zusammengesammelt habe, Potenzial haben, vor einem Publikum gezeigt zu werden, welches sich nicht bzw. noch nicht gut mit der Thematik auskennt. 

Das versuche ich in meiner Doku zu ändern und hoffe dabei auch auf den ein oder anderen Werbeproduzenten, der seinem Publikum wieder etwas mehr Grips zutraut und einfach bessere Werbung macht!